Der Magische Zirkel ist eine der ältesten und mächtigsten Gilden überhaupt. Der Zirkel versteht es als seinen zentralen Auftrag, die Entwicklung magischer Talente in der menschlichen Bevölkerung zu stärken — ein Ziel, das er in vielfältiger Weise verfolgt. Zum einen bemüht sich der Zirkel um die Ausbildung junger Magier und um die magische Forschung. Zum anderen versteht sich der magische Zirkel auch als politisches Sprachrohr der Magier. In beinahe allen Fragen, die nicht Magie betreffen, verhält sich der magische Zirkel neutral. Gerade diese Haltung hat dem magischen Zirkel nicht immer Lob eingebracht. Einige Kritiker behaupten, den magischen Zirkel kümmere das Wohl der Menschen nicht, solange es nur den Magiern gut ginge. Andere sagen sogar, der magische Zirkel würde liebend gern die Hälfte seiner eigenen Mitglieder opfern, wenn dies einen Durchbruch in der magischen Forschung ermöglichte. Diese Behauptungen mögen übertrieben sein, aber sie haben doch einen wahren Kern. Denn obwohl sich viele Magier für die Menschen einsetzen, so gilt das Interesse des magischen Zirkels einzig und allein der Förderung der Magie selbst.
Die Geschichte der Gilde
Die Geschichte des magischen Zirkels reicht bis zum Anfang des vierten Zeitalters zurück. Als die Menschen zum ersten Mal ihren Fuß auf den Boden Shintars setzten begegneten sie den Eldar, von denen sie die Grundlagen der Magie erlernten. Für die Eldar war der Umgang mit der Magie eine Form der Kunst, sie woben ihre Zauber mit großer Kreativität und Individualität. Den Menschen aber fehlte es an Geschick, um die Eldari-Magie auf diese Weise zu nutzen. Lange Zeit taten sie sich schwer, die einfachsten magischen Effekte hervorzubringen. Erst durch das Werk von Eldo dem Elbenfreund gelang es den Menschen, die Eldari-Magie sinnvoll zu nutzen. Eldo brach die komplexen Eldari-Zauber in einfache elementare Zaubertechniken herunter. Auch wenn die Menschen niemals die künstlerische Eleganz der Eldar im Umgang mit der Magie erreichten, so machte es ihnen Eldos System von Zaubertechniken möglich, die Eldari-Magie als Wissenschaft zu studieren und mit ihrer Hilfe große Taten zu vollbringen. Eldo gründete seine erste Zauberschule im Herzen Shintars — die berühmte Rokland-Akademie. Nur wenig später wurde von Eldos Schülern die große Akademie in Silvaster gegründet. Viele weitere Akademien folgten.
Der Legende nach war es Eldo selbst, der sich um einen Austauch zwischen den Akademien bemühte. Es kam zu regelmäßigen Treffen und der Zirkulation von Schriften, später auch zum Austausch von Lehrlingen. Aus den Bemühungen in Kontakt zu bleiben und die magische Forschung gemeinsam voran zu treiben erwuchs die Vereinigung, die heute als Magischer Zirkel bekannt ist.
Der Magische Zirkel heute
Aufgrund seiner langen Geschichte, aber auch aufgrund der Geheimniskrämerei vieler mächtiger Magier, ist der Magische Zirkel eine der komplexesten und undurchschaubarsten Gilden. Gerade die bedeutenden Magier verschwenden ihre Zeit nicht gerne auf die Nichtigkeiten der normalen Tagespolitik. Aber sie geben auch nicht gerne ihre politische Macht an weniger Begabte ab. Um das Tagesgeschäft kümmern sich deshalb die sogenannten Sprecher der Gilde — mittelmäßige Magier, die aus Mangel an Talent ihre magische Laufbahn gegen ein Fünkchen politischer Macht eingetauscht haben. Die Sprecher werden von dem magischen Zirkel in weit entlegene Gebiete und ferne Königreiche entsandt. Dort betreiben sie magische Schulen und Gildenhäuser und dienen dem Zirkel als Botschafter und Spione. Wahre Macht — sei es politische oder magische — erlangen die Sprecher des magischen Zirkels jedoch nur äußerst selten. Bei wichtigen Entscheidungen werden Sie von den Gremien des Zirkels "beraten", die sich aus sehr mächtigen und einflussreichen Magiern zusammensetzen. Während gewöhnliche Magier sehr wohl zu Sprechern des Zirkels ernannt werden können, haben die Mitglieder der Gremien mindestens den Rang eines Großmeisters. Häufig handelt es sich bei Mitgliedern der Gremien um berühmte Dozenten der magischen Akademien oder um mächtige Magier, die sich aus der Welt zurückgezogen haben, um sich in der Abgeschiedenheit ihrer magischen Forschung zu widmen. Die Gremien kommen nur recht selten zusammen um Beschlüsse zu fassen. Wenn sie es aber tun vermag es kaum ein Sprecher der Gilde, sich ihnen zu widersetzen. Die genaue Zahl und Zuständigkeit der verschiedenen Gremien sind ebenso geheim wie die Zahl und die Namen ihrer Mitglieder. Zudem scheint es von Zeit zu Zeit vorzukommen, dass Gremien von übergeordneten Gremien aufgelöst oder neu geschaffen werden.
Ein Beispiel für die häufig verworrene Politik des magischen Zirkels ist inzwischen als Rokland-Zwischenfall bekannt. In einer kurzen Phase der Stärke hatte es die Ostillurische Allianz geschafft, eine weitgehende Waffenruhe mit dem Illurischen Nordbund auszuhandeln. Während sich Nord- und Ostillurien gegen einen Angriff auf Westillurien rüsteten, erwog die magische Kommission für Süd-Ost-Shintar, die günstige Gelegenheit zu nutzen. Sie wiesen die Sprecher des Zirkels in Ostillurien an, die Sammlung von Elitetruppen für eine Spezialmission zu propagieren. Im Rahmen dieser Mission sollten die Truppen in die Ruinen der Rokland-Akademie eindringen, um magische Bücher und Artefakte zu bergen. Gleichzeitig nutzten die Sprecher des Zirkels in Nordillurien ihren Einfluss, um den ostillurischen Elitetruppen die Durchquerung nordillurischen Territoriums auf dem Weg nach Rokland zu ermöglichen. Bis zum Abmarsch der Truppen verlief alles nach Plan. Doch dann schaltete sich der divinatorische Rat ein — ein sehr viel bedeutenderes Gremium als die magische Kommission für Süd-Ost-Shintar. Der divinatorische Rat kam zu dem Schluss, dass die Truppen in der Akademie zu große Schäden anrichten würden und eventuell einige der alten Schrecken freisetzen könnten. Die Truppen durften die Akademie in keinem Fall erreichen, doch das Unternehmen abzusagen war in dieser Phase nicht mehr möglich. Was genau geschah ist ungeklärt, es kam jedoch zu Gefechten zwischen den Ostillurischen Elitetruppen und nordillurischen Partisanenverbänden. Die Allianz von Nord- und Ostillurien zerbrach und die bisher heißeste Phase des illurischen Bürgerkriegs begann.
Auch innerhalb des magischen Zirkels gibt es viele Stimmen die sagen, dass der Rokland-Zwischenfall ein Beispiel für die mangelnde Koordination der Gremien sei. Aus anderen Kreisen hört man jedoch, der ganze Zwischenfall sei ein geschickt geplanter Schachzug des Hügellandkonzils des Zirkels gewesen, der zum Ziel hatte, die Allianz von Nord- und Ostillurien zu zerstören. Für diese Theorie spricht, dass ein vernichtender Schlag gegen Westillurien vermutlich zu einem Zusammenbruch des Widerstandes gegen die Kerrodianische Invasion im Hügelland geführt hätte und somit einen Verlust vieler wichtiger magischer Stätten bedeutete.
Lehrzeit und Prüfung
Das Studium der Magie verlangt mehr als nur magisches Talent. Zunächst gilt es, einen Magier zu finden der bereit ist einen Lehrling aufzunehmen, oder als Schüler an einer der Akademien aufgenommen zu werden. Einfache Magier können immer nur einen Lehrling haben, während die Zahl der Lehrlinge eines Meisters der Robe nur durch sein eigenes Ermessen begrenzt ist. Die Meister der Robe neigen deswegen dazu, ihre Lehrlinge ein wenig leichtfertiger auszuwählen als einfache Magier. Die Auswahl der Schüler in den Akademien folgt einigen festgelegten Kriterien, die jedoch von Akademie zu Akademie unterschiedlich sind. In der Regel wird jedoch kein Magier und keine Akademie einen Lehrling oder Schüler aufnehmen, der nicht bereits magisches Talent erkennen lässt. So wird zumindest die Kenntnis der Grundlagen der Magie vorausgesetzt. Solch magisches Basiswissen kann sich ein angehender Lehrling durch das Studium von Büchern (z.B. Fredholms Einführungskurs in die Magie) selbst erarbeiten, oder es beispielsweise in der Abenteurergilde erlernen.
Schüler und Lehrlinge
Mit der Aufnahme als Lehrling oder Schüler wird der angehende Magier auch temporäres Mitglied im magischen Zirkel. Er kann fortan die Einrichtungen des magischen Zirkels nutzen und sein Geschick im Umgang mit Magie verbessern. Die magischen Akademien verlangen von ihren Schülern in der Regel Anwesenheit während des Semesters und erheben hohe Gebühren für Unterbringung und Unterricht. Auch Lehrlinge, die bei einzelnen Magiern ihre Lehrzeit absolvieren, haben in der Regel eine Gegenleistung zu erbringen. Einige Lehrlinge entrichten regelmäßige Gebühren, andere verrichten für ihren Lehrer die Hausarbeit. Einige Lehrer verlangen die Anwesenheit des Lehrlings, während andere ihre Lehrlinge herumstreifen lassen und durch gelegentliche Treffen und teleportierte Nachrichten und Lehrbücher mit ihnen in Kontakt bleiben.
Sobald ein Lehrling seine Kenntnisse in allgemeiner Magie ausgebaut hat und die allgemein zugänglichen Zaubertechniken gründlich geübt hat, kann er sich bei einer magischen Akademie, einem Großmeister der Robe oder einem Gildenhaus des Magischen Zirkels zur Prüfung vorstellen. Vor der Prüfung wird eine Gebühr von drei Goldmünzen fällig. Die Art (und auch der Schwierigkeitsgrad) der Prüfung hängt sehr von den Vorstellungen des vorsitzenden Großmeisters ab. Einige Großmeister fordern den Prüfling lediglich auf, sein Geschick in bestimmten einfachen Zaubertechniken zu demonstrieren, während andere dem Prüfling kleine Aufgaben stellen. Im allgemeinen ist jedoch eine gute Kenntnis der Zaubertechniken der allgemeinen Magie ausreichend (und notwendig), um die Magierprüfung zu bestehen.
Magier der Robe
Nach bestandener Prüfung erhält der Prüfling den Rang und Titel eines Magiers. Ihm wird eine Magierrobe verliehen und er wird als permanentes Mitglied in den Magischen Zirkel aufgenommen. Der Magier kann sich nun einen Mentor aus den Reihen des Magischen Zirkels wählen. Der Mentor sollte mindestens den Rang eines Meisters der Robe inne haben — er wird das weitere Studium des Magiers begleiten. Durch die Wahl des Mentors fällt der Magier eine Vorentscheidung darüber, ob er zunächst die rote Magie (die Magie der Energien und Felder) oder die weiße Magie (die Magie der Formeln und Verbindungen) erlernen wird. In der Regel wird ein Magier jedoch nur selten bei seinem Mentor weilen, ein großer Teil seiner weiteren Ausbildung besteht aus eigenen Studien. Viele Magier ziehen sich für diese Studien in die großen Bibliotheken zurück, andere hingegen bereisen die Welt und versuchen, den alten magischen Stätten einen kleinen Teil ihres Wissens zu entreißen.
Die Meister der Robe
Wenn ein Magier einiges an Erfahrung gesammelt hat kann er sich bei einem Großmeister zur Prüfung zum Meister der Robe vorstellen. Man unterscheidet zwischen den Meistern der roten Robe, die sich auf die Magie der Energien und Felder spezialisiert haben, und den Meistern der weißen Robe, die sich auf die Magie der Formeln und Verbindungen konzentrieren. Der Großmeister, der der Meisterprüfung vorsitzt, wird mindestens vier weitere Meister zusammenrufen. Die Prüfung selbst läuft weniger formell ab als die Magierprüfung. In der Regel beschränken sich die Prüfer darauf, den Prüfling zu fragen, welche Zaubertechniken er beherrscht. Danach wird genauer gefragt, wie und mit welchem Erfolg der Magier die einzelnen Techniken bereits angewendet hat. Viele Magier führen deshalb auf ihren Reisen ein Tagebuch, in dem sie sich ihre Erfolge mit den einzelnen Zaubertechniken notieren. Einige bringen auch Zeugen mit zur Prüfung, die Berichte über besonders spektakuläre Taten bestätigen können. In einigen Fällen kommt es vor, dass die Komission den Magier bittet, einen bestimmten Zauber aus seinem Repertoire zu demonstrieren. Obwohl die Entscheidung über die Verleihung des Ranges und Titels eines Meisters allein bei der Kommission liegt, kann ein Magier, der mindestens 10 fortgeschrittene (Stufe 3) Zaubertechniken aus dem gewählten Bereich beherrscht, sich der Aufnahme in den Kreis der Meister recht sicher sein. Gelingt es einem Magier, sowohl die Prüfung zum Meister der roten Robe wie auch die Prüfung zum Meister der weißen Robe zu bestehen, darf er sich Meister der Magie nennen, ohne dass eine weitere Prüfung nötig wäre.
Höhere Ränge
Nach dem Range des Meisters der Robe folgen weitere höhere Ränge. Für jede magische Fähigkeit, in der ein Magier umfassende Kenntnisse erworben hat, gibt es einen entsprechenden Rang und Titel. Der Nachweis seiner Kenntnis einer Fähigkeit der Stufe 4 hebt den Magier in den Rang eines Großmeisters. Je nach dem Gebiet, in dem er die Prüfung abgelegt hat, darf er den Titel Großmeister der Verbindungen, Großmeister der Formeln, Großmeister der Energien oder Großmeister der Felder führen. Auf die Großmeister-Ränge folgen die Ränge der Erzmagier (z.B. Erzmagier der Divination), und darauf — der Legende nach — der Rang des Erzmeisters.
Die Prüfungen zu den einzelnen Rängen verlaufen ähnlich wie die Prüfung zum Meister der Robe. Ein Großmeister hat das Recht, jede der Prüfungen durchzuführen, also zum Beispiel auch die Prüfung zum Erzmagier. Für so eine wichtige Angelegenheit wird sich ein Großmeister jedoch in der Regel zumindest einige weitere Großmeister und möglicherweise auch einen oder mehrere Erzmagier hinzurufen. In der Regel finden Erzmagierprüfungen vor nicht weniger als 40 Prüfern statt, die viele kritische Fragen stellen.
Erreicht ein Magier zwei oder mehr Titel des gleichen Ranges, so gibt es für diese Kombination von Würden jeweils einen eigenen Titel, für den keine weitere Prüfung notwendig ist. Ein Magier, der Großmeister der Energien und zugleich Großmeister der Felder ist, darf sich zum Beispiel Großmeister der Kräfte nennen. Ein Großmeister der Schriften hat hingegen die Prüfung zum Großmeister der Verbindungen und die Prüfung zum Großmeister der Formeln bestanden. Ein seltenerer Titel ist der Großmeister der Feder, der bestandene Prüfungen in Feldmagie, Formelmagie und Verbindungsmagie voraussetzt. Ein Magier, der in allen vier Bereichen die Großmeister-Prüfung bestanden hat, trägt den Titel Großmeister der Magie.
In einer Akademie oder einem Gildenhaus werden die vier Großmeister in den Grunddisziplinen (Energie-, Feld-, Formel- und Verbindungsmagie), bei denen die entsprechende Großmeisterprüfung jeweils am weitesten zurückliegt, als Ansässige Großmeister bezeichnet. Die Ansässigen Großmeister bilden den Rat des Hauses, dem die Verwaltung des Gildenhauses obliegt. Traditionell trägt der Ansässige Großmeister der Energiemagie die Verantwortung für die Ausbildung der Schüler und Lehrlinge. Er ermahnt die anderen Magier, wenn sie den Verpflichtungen gegenüber ihren Lehrlingen nicht nachkommen. Der Ansässige Großmeister der Feldmagie ist für die Sicherheit und Verteidigung des Hauses zuständig; er ist damit auch der politische Sprecher des Hauses. Der Ansässige Großmeister der Formelmagie ist für die Finanzen des Hauses verantwortlich, er bestellt die benötigten Vorräte und leitet den Laden des Gildenhauses. Der ansässige Großmeister der Verbindungsmagie ist Herr über das Personal des Gildenhauses, er schließt die Verträge mit Magiern, Handwerkern, Wachen, Abenteurern, Knechten, Köchen und Spionen, die für das Gildenhaus arbeiten. Außerdem fungiert er als Leiter der Audienzhalle.
Gruppierungen innerhalb des Magischen Zirkels
Neben den offiziellen Rängen und Titeln gibt es innerhalb des Magischen Zirkels zahlreiche weitere Gruppierungen, die mehr oder weniger streng organisiert sind. Jede dieser Gruppierungen hat ihre eigenen Regeln und Ideale. Für junge Magier kann die Mitgliedschaft in einer Vereinigung eine große Hilfe sein. Hier kann man Kontakte zu anderen Magiern knüpfen und auch die eine oder andere Zaubertechnik erlernen, zu der man offiziell noch keinen Zugang haben sollte. Die verschiedenen Vereinigungen innerhalb des Magischen Zirkels sind so zahlreich, dass hier nur einige prominente Beispiele genannt werden können.
Die wandernden Magier
Die wandernden Magier sind eine der ältesten und größten Gruppierungen in der Magiergilde. Ihr Ziel ist es, das Land und die See zu erforschen und so neues Wissen zu entdecken. Auf ihren langen Reisen führen sie immer ein Tagebuch, in dem sie ihre Erkenntnisse und Entdeckungen festhalten. In den Zirkel der wandernden Magier kann jeder aufgenommen werden, der ein ernsthaftes Interesse an der Erforschung der Welt hat und zumindest den Rang eines Magiers besitzt. Aber auch Gäste sind bei den Treffen und den Vortragsabenden der wandernden Magier immer willkommen. Viele Magierlehrlinge sind häufig bei diesen Sitzungen anzutreffen, wo sie eifrig den Reiseberichten erfahrenerer Magier lauschen. Die wandernden Magier wissen, dass Reisen häufig mit Gefahren verbunden sind, und helfen einander wo sie nur können.
Obwohl viele Sprecher des Magischen Zirkels aus ihren Reihen stammen, haben die wandernden Magier innerhalb des Magischen Zirkels nur relativ wenig Einfluß. Der Grund hierfür liegt vermutlich darin, dass der erhebliche Zeitaufwand, mit dem lange Forschungsreisen verbunden sind, eine Karriere in den wichtigeren Gremien des Zirkels unmöglich macht.
Für junge Magier und Lehrlinge sind die Wanderer nicht nur interessant, weil sich hier hin und wieder interessante Zaubertechniken aufschnappen lassen. Die wandernden Magier setzen viele kleinere Preise und Belohnungen für verschiedene Leistungen aus. Wer zum Beispiel eine unbekannte oder schwer zugänglich Region bereist hat kann seine Aufzeichnungen zu einem fairen Preis an die wandernden Magier verkaufen. Am besten ist es natürlich, wenn man eine Verbindung in eine bis dato unzugängliche Gegend anbieten kann. Aber auch andere Seltenheiten, wie zum Beispiel exotische Tiere oder Waren, Bücher oder Karten sind den wandernden Magiern oft ein paar Silberstücke wert. Für größere Entdeckungen, wie zum Beispiel neue Tierarten oder die Entdeckung eines neuen Kontinents werden teilweise recht hohe Belohnungen gezahlt.
Die Magier des Schwertes
Wer die Magie studiert um über Schlachtfelder zu schreiten und Feuer und Blitze auf feindliche Truppen hinabregnen zu lassen, sollte den Magiern des Schwertes beitreten. Von dieser Vereinigung werden einige der stärksten Kampfzauber gehütet. Doch natürlich ist die Aufnahme nicht leicht. Zumindest der Titel eines Meisters der roten Robe ist die Voraussetzung für die Aufnahme. Des weiteren muss sich der Kandidat immer vorbildlich verhalten und sich heldenhaft im Kampf geschlagen haben, um zur Prüfung zugelassen zu werden. In der Prüfung selbst muss sich der Magier im Kampf gegen eine wilde Bestie beweisen. Wer die Prüfung besteht trägt nicht nur die Mitgliedschaft bei den Magiern des Schwertes davon, sondern wird auch zugleich Ehrenmitglied der Kriegergilde. Die Magier des Schwertes haben einen Ehrenkodex, der von ihren Mitgliedern ein Maximum an Ritterlichkeit verlangt. Nur wer diesen Kodex genau befolgt und sich in der Schlacht wieder und wieder beweist erhält Zugang zu den mächtigsten Zaubertechniken.
Die Schiffsmagier
Nicht wenige Magier gehen relativ normalen Berufen nach. Einer dieser Berufe ist die Tätigkeit als Schiffsmagier auf einem Handelsschiff. Die Hauptaufgabe der Schiffsmagier ist die Navigation. Darüber hinaus spielen die Schiffsmagier auch bei der Verteidigung des Schiffes eine gewisse Rolle. Die Vereinigung der Schiffsmagier innerhalb des Magischen Zirkels vertritt zum einen die Interessen der Schiffsmagier innerhalb des Zirkels. Zum anderen sorgt sie dafür, dass Kapitäne und Reeder ihren Schiffsmagiern eine angemessene Heuer zahlen. In den Kreisen der Schiffsmagier gibt es oft einen regen Handel mit hilfreichen Zaubertechniken, exotischen Waren und magischen Verbindungen zu fernen Häfen. Schiffsmagier werden kann jeder, der zumindest die Zaubertechniken Langstrecken-Verbindungsaktivierung und magischer Kompass beherrscht.
Die Magier des Volkes
Bei den Magiern des Volkes aufgenommen zu werden ist nicht gerade leicht. In Frage kommen nur Magier, die seit mindestens einem Jahr einen festen Wohnsitz in einer Gemeinde haben und sich bei den einfachen Leuten verdient gemacht haben. Erfüllt ein Magier diese Voraussetzungen, so kann er von dem Sprecher der Gemeinde — also zum Beispiel dem Bürgermeister — vorgeschlagen werden. Daraufhin werden sich einige Mitglieder der Magier des Volkes mit dem Vorgeschlagenen treffen um ihn zu befragen. Kommen sie zu dem Schluss, dass er sich wahrhaftig um die Belange der einfachen Leute bemüht und dass seine Motive ehrenhaft sind, so wird er bei den Magiern des Volkes aufgenommen werden. Abgesehen von ihren strengen Richtlinien für die Aufnahme sind die Magier des Volkes eher ein loser Zusammenschluss einzelner Magier. Trotz der relativ geringen Zahl ihrer Mitglieder ist ihre Macht groß. Viele Magier des Volkes bekleiden hohe Ämter in den Gremien des Magischen Zirkels. Eine Aufnahme bei den Magiern des Volkes gilt deshalb als gutes Omen für eine erfolgreiche Karriere als Magier.
Die Djerhadi
Für die Djerhadi gehört Magie zum Leben wie essen oder schlafen. Seitdem sie aus ihrem Heimatland Ka-an ins Grenzland geflüchtet sind haben sich viele von ihnen dem Magischen Zirkel angeschlossen. Doch innerhalb der Gilde bleiben die Djerhadi gerne unter sich. Obwohl es keine offizielle Vereinigung der Djerhadi innerhalb des magischen Zirkels gibt, so finden doch häufig Treffen statt, zu denen nur Djerhadi und enge Freunde der Djerhadi eingeladen werden. Bisher ist es nur sehr wenigen Djerhadi gelungen, in die Gremien des Magischen Zirkels aufgenommen zu werden. Ihr großer Reichtum verleiht ihnen dennoch eine gewisse Macht, denn viele der Djerhadi handeln sehr erfolgreich mit Zaubern, magischen Gegenständen und anderen exotischen Gütern. Als Freund der Djerhadi zu gelten heißt Zugang zu exotischem Wissen und Waren zu haben.
Die Meister der schwarzen Robe
Vor langer Zeit, als die genaue Wirkungsweise der Zaubertechniken noch nicht verstanden war, wurde die Magie von Leben und Tod — die sogenannte schwarze Magie — von vielen als eigenständiger Ast magischer Forschung betrachtet. Die schwarze Magie stand auf einer Stufe mit der roten und der weißen Magie. Doch als die Magie durch intensive Forschung mehr und mehr von Mythen und Aberglauben befreit wurde zeigte sich rasch, dass die schwarze Magie sich einzig und allein auf die Manipulation von Lebens- und Todesenergie konzentriert. Das macht die schwarze Magie zu einer Unterart der Energiemagie und somit lediglich zu einem, zugegebenermaßen recht eindrucksvollen, Ausläufer der roten Magie. Trotz dieser inzwischen allgemein akzeptierten Erkenntnisse gibt es immer noch eine kleine Gruppe Anhänger der schwarzen Magie, die ihre Forschungsrichtung für so wichtig halten, dass sie sie gerne wieder als drittes großes Standbein des Magischen Zirkels sehen möchten.
Die selbsternannten Meister der schwarzen Robe halten eigene Prüfungen in schwarzer Magie ab und versuchen mit allen Mitteln den Anschein aufrecht zu halten, dass die schwarze Magie eine eigenständige, ehrbare Disziplin der Magie sei. Von vielen Mitgliedern des Zirkels werden die Meister der schwarzen Robe mit Argwohn beobachtet. In der Tat haben einige schwarze Magier in der Vergangenheit viel Unheil angerichtet. Trotzdem sind die Meister der schwarzen Robe nicht an sich böse. Viele Magier bekennen sich offen zu ihrer Mitgliedschaft und tragen die schwarze Robe in der Öffentlichkeit. Sie betonen, dass man die schwarze Magie durchaus zur Heilung und zu vielen anderen guten Zwecken einsetzten kann. Andere halten jedoch ihre Mitgliedschaft geheim. Viele der stillen Mitglieder der Vereinigung haben es in hohe Positionen in den Gremien des Zirkels gebracht. Sie verstehen sich hervorragend darauf, ihre Mitgliedschaft bei den Meistern der schwarzen Robe zum richtigen Zeitpunkt zu enthüllen, oder zumindest anzudeuten, um das Stigma der Todesmagie als Druckmittel einzusetzen.
Viele junge Magier lockt die große Macht, die die schwarze Magie verspricht. Die Meister der schwarzen Robe geben ihre kleineren Geheimnisse recht freigiebig an junge Mitglieder weiter. Auch in den Händen eines unerfahrenen Magiers ist Todesmagie eine mächtige Waffe, die viele gerne besitzen möchten. Wer jedoch mehr über Todesmagie lernen möchte hat einen hohen Preis zu zahlen, denn der Machtkampf zwischen den Meistern der schwarzen Robe ist hart, und die mächtigeren Zaubertechniken werden streng geheim gehalten. Nicht selten kommt es vor, dass Lehrlinge versuchen, ihre Meister umzubringen um sich deren Zaubertechniken zu eigen zu machen, während die Meister genau darauf achten, ihren Lehrlingen nur so viel beizubringen, dass sie keine allzu große Gefahr darstellen.