Fließendes Land

Das Fließende Land ist eine Landschaft aus Sand und Schlick, die die beiden Hälften des Kontinentes Shintar verbindet. Alle zwölfeinhalb Stunden wird das Fließende Land von einer Tiedenwelle überspühlt, die sich ihren Weg von der Grimmsee im Norden zum Drachenmeer im Süden bahnt. Nach der Welle steht das Land für ca. sechs Stunden unter Wasser, darauf folgen etwa sechs Stunden Trockenheit.

Klima und Topographie

Für Reisende erscheint das Fließende Land eine Eintönige graubraune Landschaft aus Schlamm und Sanz zu sein. Dem Einheimischen offenbart es sich jedoch als eine interessante, abwechslungsreiche und sehr variable Landschaft. Vielerorts ragen Steile Klippen und Felsnadeln aus dem Schlamm hervor. Und große Sandbänke aus feinem weissen Sand schieben sich langsam über das Land. Auf den Blaustreifen, abschnitten harten Blauen Schlicks kann man sich beinahe wie auf einer Straße schnell fortbewegen. Auch auf Weisstreifen, flachen Sandbänken, die bei Hochwasser überspült werden kommt man sich gut vorran. Schwarzfelder, in denen man leicht einsinken kann, sollte man meiden. Auch Gubbellöcher, Seen aus flüssigem Schlamm sind schon so manchem Reisenden zum Verhängnis geworden. Fischlöcher, flache Teiche klaren Wassers die bei Ebbe zurückbleiben Stellen, bieten vielerorts Fischern ein auskommen. Im Süden des Fließenden Landes trifft man häufig auf Muschelbänke, die teilweise sehr alt sind und bis zu hundert Meter aufragen können. Doch selbst sie erscheinen winzig gegenüber den riesigen Eisbergen, die regelmässig im Norden angespült werden.

Das Klima des Fließenden Landes ist das ganze Jahr über kalt und feucht. Die Temparatur beträgt im Mittel sieben Grad und schwankt nur sehr wenig. An dem meisten Tagen gibt es einen leichten Nieselregen. Schwerere Regenfälle und gefährliche Nebel treten gelegentlich auf. Im Herbst kann es schwere Stürme geben, die sich aber meist Tage vorher ankündigen. Frost gibt es nur in sehr kalten Wintern. Der Eisgang der mit der Tiedenwelle einhergeht stellt aber eine große Gefahr dar. Nur sehr selten passiert es, dass bei Ebbe die Oberfläche des Schlamms überfriert. Der eingefrohrene Boden schwimmt bei der nächsten Tiedenwelle auf und wird in riesigen schwarz-braunen Eisschollen hinweggeschwämt. Solch ein Ereignis kann die Landschaft schlagartig verändern und viele Bewohner des Landes um Ihren Lebensunterhalt oder gar Ihr Leben bringen.

Leben im Fließenden Land

Trotz dieser Lebensfeindlichen Landschaft gibt es einige Siedlungen im fließenden Land. Einige Dörfer wurden auf Klippen und Inseln angelegt. Andere stehen auf großen künstlichen Warften oder auf gut verankerten, riesigen Flößen. Wiederum andere sind durch magische Felder geschützt oder befinden sich unter der Erdoberfläche, sie verschwinden bei Hochwasser unter den Fluten. Die meisten Ansiedlungen befinden sich im Süden des Gebietes, wo die Tiedenwelle nur etwa sechs Meter hoch ist. Im Norden wo die Welle eine Höhe von sechzig Metern erreichen kann können nur wenige sehr aufwendig befestigte Ansiedlungen bestehen. Die größte Ansiedlung im Fließenden Land ist die magische Stadt Silvaster.

Die Menschen im Fließenden Land leben vom Handel, vom Fischfang und der Suche nach Rohstoffen. In den Fischlöchern lassen sich bei Ebbe sehr leicht große Fänge erziehlen. Auch die großen Muschelbänke bieten vielen Einheimischen ein Auskommen. Hinzu kommt die Jagt auf Krebse und Krabben. Viele der Felsklippen sind reich an seltenen Mineralien, die leicht im Tagebau gefördert werden können. Einige Mutige, wie zum Beispiel die Stämme der Lonark, betreiben jedoch sogar Bergwerke, die bis weit unter die Tief in den Untergrund reichen.

Obwohl es keine echten Straßen im Fließenden Land gibt, existiert zumindest eine mehr oder weniger Permanente Handelsroute, die Ost- und Westshintar verbindet und über Silvaster verläuft. Auf dieser Rute verkehren Händler und Abenteurern mit verschiedensten Fahrzeugen und Lasttieren. Entlang der Route reihen sich die Ansiedlungen so Dicht aneinander, das man mit einem schnellen Kaltblüterpferd die Strecke zum nächsten sicheren Unterschlupf während der Trockenperiode zurücklegen kann.

Für den Transport von Fuhrwerken sollte man sich besser einen Platz auf einer der Morganfähren mieten; riesigen Boten die bei Flut gesegelt werden und bei Ebbe trocken fallen. Eine Alternative bieten die Leviathanschildkröten, auf deren Rücken man sich bei Ebbe wie auch bei Flut sicher fortbewegen kann. Es heisst das diese Schildkröten mehrere Tausend Jahre alt werden können. Die größten Exemplare messen mehrere hundert meter im Durchmesser und bieten ganzen Dörfern Platz. Doch selbst die Leviathanschildkröten sind noch lange nicht die sonderbarsten oder Wagemutigsten Fortbewegungsmittel. Augrund der Gefahren am Boden bevorzugen viele Reisende den Lufttransport: Ballons, Luftschiffe, schwebende Platformen und sogar dressierte Drachen und Wyvernechsen sind oft am Himmel zu sehen. Seltener sind Handelstauchboote der Rifter, die sich hin und wieder in das Fließende Land vorwagen um seltene Erze und Metalle einzukaufen. Von den Lonark wird berichtet, dass sie Fahrzeuge besäßen, die sich durch den weichen Schlamm wühlen. Doch das ist vielleicht nur eine Legende. Sicher ist hingegen, das hin und wieder Korenen auf ihren Raubzügen weit in das Fließende Land vorstoßen und es sogar manchmal durchqueren, indem sie mit ihren Drachentriremen auf der Tiedenwelle reiten.

Wichtige Handelswege

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